Berlinale 2013

Experimentalfilm von James Franco

Mein Filmprogramm am Montag zur Berlinale blieb sexuell explizit.

Der zweite Film des Tages war „Interior. Leather Bar.“ von und mit James Franco und von Travis Mathews.

In dem Film, in ungewöhnlicher sechzigminütiger Länge, wollen Franco und Mathews die verschollenen herausgeschnittenen 40 Minuten aus dem Thriller „Cruising“ von 1980 nachstellen.

Der William Friedkins Film mit Al Pacino in der Hauptrolle war seinerzeit sehr umstritten. In dem Film geht es um einen Undercover-Polizisten (Pacino) der einen Serienmörder in der schwulen Lederszene sucht.

Dem Film wurde immer vorgeworfen er schüre homophobe Stereotypen. Viele wohl zu explizite Szenen wurden seinerzeit geschnitten, um eine Altersbeschränkung zu umgehen.

Der Film spielt mit Klischees und zeigt die Ängste und Unsicherheit des heterosexuellen Polizisten, der sich immer mehr in die Leder-Underground-Szene „verirrt“.

Aufgrund der Thematik wurde Pacino seinerzeit von allen Seiten abgeraten in dem Film mitzuspielen, da es sein Karriere-Ende bedeuten könnte.

Mehr Infos zum Film gibt es hier.

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Der Film von Franco und Mathews spielt mit ähnlichen Versatzstücken wie der Spielfilm: Rollenverteilung, Verunsicherung, Identitätssuche. Der Film ist vielschichtig, kommt wie eine Dokumentation von den Dreharbeiten daher, ist aber doch gespielt. Nur um dann nochmals eine Ebene höher zu steigen und dann eine Dokumentation von den Dreharbeitern einer angeblichen Dokumentation zu werden.

Der Film zeigt die Verunsicherung des Hauptdarstellers, der Pacino darstellt. Ist das gespielt oder echt? James Franco spielt sich selbst oder ist echt?

Klingt verwirrend? Ist es auch! Aber interessant gemacht. Ganz sicher kein Film für die Massen, aber ein sehr interessantes Experiment.